„Dieses Leben von Gott her fragen“

Wer sind die Menschen, die heute noch in der katholischen Kirche Dienst tun? Was sind ihre Beweggründe und wie setzen sie sich mit einer Institution auseinander, die frauenfeindlich agiert und den sexuellen Missbrauch unter ihrem Dach mindestens geduldet hat?

Dieser Artikel entstand für den Straßenkreuzer Nürnberg, Ausgabe April 2022. Hier erscheint der Text erstmals ungekürzt in der ursprünglichen Autorenfassung.

Ich danke der Kollegin Anika Maaß sehr für die Genehmigung. ihre außerordentlichen Fotos zum Thema hier verwenden zu dürfen.

von PETER BUDIG

 

TU ES PETRUS +++ ET SUPER HANC PETRAM AEDIFICABO ECCLESIAM MEAM +++ ET TIBI DABO CLAVIS REGNI COELORUM.

 Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Kirche bauen … und ich werde Dir die Schlüssel zum Himmelreich geben.

Auf diese Verse aus dem Matthäus Evangelium (Matthäus 16:18-19), des mutmaßlich frühesten Evangelisten, der als jener gilt, der besonders viele „authentische“ Sprüche Jesu gesammelt hat, gründet die katholische Kirche ihr Papsttum und ihre Macht. Doch allerspätestens seit 2002, als jene Flutwelle des allgemeinen Entsetzens – damals in Irland, losbrach, kann von einem Fels nicht mehr die Rede sein.

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Solid Sky: Prüfungen eines Weitgereisten

In New York City, 550 Madison Avenue, schmückt neuerdings ein Kunstwerk von Alicja Kwade das riesige Foyer des Wolkenkratzers. Das Projekt gelang mit Hilfe des Könnens Vieler, darunter Gregor Stolarski von der LGA

 

Das Projekt

Solid Sky ist auf den ersten Blick eine durchdringend blaue, kugelförmige Skulptur, fixiert durch handgeschmiedete Stahlketten, aufgehängt gut dreieinhalb Meter über dem Boden im Foyer des Hochhauses mit der Adresse 550 Madison Avenue, Manhattan, New York City. Das Werk stammt von der polnisch-deutschen Ausnahmekünstlerin Alicja Kwade. Ihre Bewerbung im Jahr 2019 zeigt bereits detaillierte Vorstellungen zum Ablauf eines atemberaubenden Projekts.

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60 Jahre Hemmersbach

Die faszinierende Geschichte eines Nürnberger Familienunternehmens

Die Nürnberger Firma Hemmersbach ist heute ein international aufgestellter IT-Spezialist. Doch die wurzeln, das ist relativ unbekannt, liegen in einem florierenden Nürnberger Handwerksbetrieb, 1961 gegründet.

Dieser Beitrag von Peter Budig erschien zuerst in der „Rundfunk und Museum“, Mitgliederzeitschrift des Fördervereins des des Fürther Rundfunkmuseums im Februar 2021.

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Ecstatic Dance

Ecstatic Dance im wiesengrund mit DJ Dr. Zons.

Eine Gruppe aus der Region hat einen freien Tanztreff gegründet, der im Corona-Sommer in die Pegnitzwiesen wanderte

Hinterm neuen Radweg, zwischen Röllinger Steg und Pappelsteig auf den Sportwiesen im Fürther Wiesengrund, war an schönen Sommerabenden zuletzt manchmal ein Spektakel zu beobachten, das lautlos vor sich ging und auf eine geheimnisvolle Weise große Energie ausstrahlte. Etwa 40 Leute, jüngere, ältere, ungefähr zur Hälfte männlich und weiblich, bewegten sich, Abstand haltend, tanzend auf den Wiesen. Jeder einzelne folgte scheinbar inneren Impulsen, die „Moves“ waren nicht aufeinander abgestimmt. Erst beim Näherkommen entdeckte man, dass jeder einen Kopfhörer trug und am Rande des Geschehens ein professionelles DJ-Pult aufgebaut war. „Ecstatic Dance“ ist eine Tanzbewegung, die historische Wurzeln in Amerika und Hawaii hat, heute vor allem in Berlin, Amsterdam, Kalifornien und auf Goa große Anhängerscharen mobilisiert – und seit Oktober 2019 auch in der Metropolregion eine wachsende Gruppe von Mittänzern gefunden hat.

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Nürnbergs neues „Haus des Spielens“

Nürnberg hat das Zeug zum Spielen! Dieses doppeldeutige Motto wird durch den geplanten Ausbau des „Pellerhauses“ zu einem „Haus des Spielens“ mit noch mehr Leben erfüllt. Am Spielort Egidienberg entsteht gerade ein global wirksamer „Netzwerkknoten“ mit vielfältigen Beziehungssträngen. Bereits jetzt ist das neue Zentrum ein wesentlicher Bestandteil der Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas N2025 – aber die Planungen laufen unabhängig von deren Erfolg. Das Haus des Spielens wird als Ort des digitalen und analogen Spielens entstehen, als ein Archiv für Spiele, ein Forschungszentrum für das Spielen der Zukunft, als Ort, an dem die Spielwarenmesse zu den Bürgern kommt und als ein touristischer Hotspot. Die Strategen der Stadtentwicklung haben das Egidienviertel am Rande der Nürnberger Altstadt schon lange im Visier.

Dieser Artikel erscheint online auf der Seite der Internationalen Spielwarenmesse Nürnberg :

Artikel auf Deutsch

 

oder auf Englisch

 

Dr. Gabriele Moritz, Sebastian Pfaller vom Haus des Spielens:
In diesem riesigen 4 Meter hohen Saal im 6 Stock soll das Archiv raus, ein großer Veranstaltungsraum wird entstehen.

(c) Budig

Warum spielt der Mensch?

Familie von Neuhaus ist eine Spielerfamilie: sie verbringen viel Freizeit im Ali Baba Spieletreff, zu Hause am großen Spiele-Tisch, fahren auf Spiele-Wochenenden und die Eltern haben sich als Paar einst beim Spielen gefunden.

Warum wir spielen?

Eine Ausstellung im Spielzeugmuseum geht auch dieser Frage nach – die Antworten sind so vielfältig wie die Menschen selbst

 

Mensch ärgere Dich nicht! Schach. Schafkopf. Boccia. Was soll das? Warum spielt der Mensch, verwendet seine freie Zeit so gern aufs lustvolle sich Ausprobieren am Gegner, an Regeln und Heraus­forderungen? Antworten auf eine Frage, die ins Zentrum unseres Daseins führt.

Warum spielst Du? Wenn man sich gesprächsweise mit dieser Frage beschäftigt, erfährt man früh zweierlei. Die einen sagen: „Das möchte ich auch gern wissen“ – denn sie können weder mit Familien-Brettspiel, mit Schach, Schafkopf, Würfeln … etwas anfangen. „Zeitver­schwendung“, sagte kopfschüttelnd eine von über 100 Befragten für die Ausstellung „Nürnberg hat das Zeug zum Spielen“, die ab dem 16. November im Spielzeugmuseum gezeigt wird. „Das hält mich von Dingen ab, die ich viel lieber tu: Lesen, Kino, Musik hören…“ Die anderen, oft leiden­schaft­liche Spieler – geben 1001 Antworten. So kann man sagen: Spielen rührt durchaus an die Urgründe des Menschen – aber der individuelle Antrieb ist so unterschiedlich wie der Mensch selbst.

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Live-Reporting von der NürnbergMesse

BrauBeviale 2018 und Street Food Convention (SFC) 2018

Zwei Messen, ein Auftritt: Das sind besondere Aufträge und spannende Aufgaben.
Messegeschehen live. Pulsierendes Leben. Internationale Gäste und Vortragsreihen. Diskussionen mit hochgradigen Experten.

Der Auftrag: Zuhören, reporten, neugierig sein, Fragen stellen. Textlich aufbereiten. Schnell liefern.

Der Zweck: Qualifizierte, wertende Information des Messemanagements. Stimmungsbilder. Unterstützung der Pressearbeit.

? Demnächst: Live Blogging ?

Vielen Dank an die MesseNürnberg für das Vertrauen, nun schon im dritten Jahr (SFC) und erstmals auf der BrauBeviale.

 

SFC 2018: Klaus Wünsch, KW mit US-Street Food-Legende
Matt Geller, Diskurs  _ by Ute Wünsch

Hanni Rützler, Keynote, BrauBeviale 2018 _ by Frank Boxler


Alexander Schwab, Marketingleiter Pyraser Brauerei.
Impulsvortrag SFC 2018 _ by Peter Budig

Aufmacherfoto BrauBeviale: by Thomas Geiger
Vortragsfoto BrauBeviale: by Frank Boxler
Fotos SFC: by Ute Wünsch

Vielen Dank für die Nutzung der Fotos.

IHRE KINDER Star Ernst Schultz zum 75.

Die Nürnberger Deutschrocklegende, die ein wenig zu früh dran war

Ernst Schultz zum 75. Geburtstag am 3. Oktober

Man darf ja immer ein bisschen träumen: Wenn man also selbst 75 Jahre alt würde, wäre ein leidlich erfolgreicher Rockmusiker gewesen, mit allem was dazu gehört, würde immer noch über 20 Konzerte im Jahr geben und gut aussehend aufrecht dasitzen, seine Gitarren spielen, Neues ersinnen, einigermaßen zufrieden sein, dann wäre es richtig gut gelaufen. Herzlichen Glückwunsch also, Ernst Schultz, zum 75. am 3. Oktober.

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Roofer in Franken

Rooferglück: 100 Prozent für den Kick

Die internationale Rooferszene feiert ihre Abenteurer wie Popstars. Die fränkischen Nachahmer backen kleinere Brötchen und sind auf der Suche nach dem großen Kick

Die erste Antwort auf die Suchanfrage nach fränkischen Höhenjunkies im Forum der unspektakulären deutschen Roofer Plattform( http://roofing-community.de) erreicht das Postfach etwa eine Woche nach dem Posting: Hey wir ham gehört dass du roofer suchst? Sind eine aufstrebende Crew aus ganz Franken und Teilen der Oberpfalz. Es gibt n paar Videos von uns aber erst nachdem wir uns sicher sind das du kein Bulle bist! – Aber Diskretion ist das wichtigste!“

Wow. Ein Hauch von geheimer Investigation liegt in der Luft.

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Nürnberger Kaiserburg

Foto: Tourismuszentrale Nürnberg © Uwe Niklas

Die Nürnberger Kaiserburg und ihr neues Museum

Von der Reisestation der Kaiser zum Wahrzeichen der Region

Nürnbergs Kaiserburg war nie ein echtes Zuhause. Sie diente dem jeweiligen Reichsoberhaupt als repräsentative Residenz auf Zeit. Heute ist sie das Wahrzeichen der Metropolregion Nürnberg.

Ein Donnerstag im August auf der „Freiung“ der Kaiserburg, jenem legendären Platz, der im Mittelalter Verfolgten eine Art Asyl gewährte, das Recht Zeugen anzurufen und seinen „Fall“ vorzutragen. Der Ausblick über die Mauer hinab auf die Stadt ist legendär. Weit sieht man hinaus ins Land, im Osten ragt der moderne Tower der Nürnberger Versicherung hervor, in der Mitte die Kuppeln von Hauptbahnhof und Planetarium, die Kirchen der Altstadt, im Westen die Silhouette von Fürth.
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Food Truck Convention

Die Messe für das bewegte Genießen

Durch Zufall kam ich früh mit den Food Truckern zusammen. Klaus Peter Wünsch (Foto oben, (c) Markus Wolf), der Beweger, der aus einem kreativen Einzelunternehmen (RibWich) ein bundesweites Forum mit unternehmerischen Absichten gemacht hat, ist ein lebendes Beispiel, wie man vom analogen Business (Auto, Imbiss) zum digitalen kommt.

http://www.foodtrucks-deutschland.de/

Für mich gab es auch ein Geschäft: Neben einigen Artikeln durfte ich die Pressestelle der NürnbergMesse bei der SFC (Street Food Convention) 2015 und 2016 unterstützen. Ein cooler Auftrag der hoffentlich (die Messe machte 2017 Pause) 2018 fortgesetzt wird!

Es folgt ein Artikel für die Zeitung der IHK Nürnberg, wim

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Die erfolgreichen Exoten aus dem Knoblauchsland

Susanne Bauer mit dicken Saubohnen. Die Bauers bauen fast alles selbst an, was sie auf den Ständen auf den Märkten der Region verkaufen. Fotos: Budig

„Einwanderer“ aus aller Welt werden zu neuen Verkaufsschlagern im Angebot der Gemüsebauern

Kartoffeln, Rüben, Salat, Kohl und die namensgebenden Zwiebel- und Knoblauchknollen, das sind Sorten, die wir im Knoblauchsland erwarten. Doch die Gemüsebauern im Städtedreieck Nürnberg-Fürth-Erlangen lassen sich längst mehr einfallen und sich von Bauern in aller Welt inspirieren. Der bekannteste Siegeszug eines Exoten hier ist der Rucola. Anton Offenberger, Berater beim Gemüseerzeugerring Nürnberg-Buch erzählt die Geschichte schmunzelnd: „Als Rauke ist der Salat eine uralte fränkische Pflanze. Sie geriet in Vergessenheit, weil man den Geschmack als unschön, bitter empfand. Dann entdeckten die Franken den Rucola auf Reisen und fanden ihn plötzlich herb, spannend. Heute wird er in großen Mengen im Knoblauchsland produziert“. Doch der Import von Erfolgsgemüsen und Obst ist nicht immer so einfach: „Wassermelonen“, erklärt der Experte, „wachsen hier, aber es ist kompliziert: Oft sind sie erst im Spätsommer reif und das Wetter dann zu kühl. Wenn es nicht heiß ist, sinkt die Nachfrage gegen Null“.

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